Rabu, 09 November 2011

PUISI

Abschied
Joseph von Eichendorff

O Täler weit, o Höhen,
o schöner, grüner Wald,
du meiner Lust und Wehen
andächt’ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
saust die geschäft’ge Welt,
schlag noch einmal die Bogen
um mich, du grünes Zelt!

Wenn es beginnt zu tagen,
die Erde damft und blinket,
die Vögel lustig schlagen,
das dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
das trübe Erdenleid,
da sollst du auferstehen
in junger Herrlichkeit!

Da steht im Wald geschrieben
ein stilles, ernstes Wort
vom rechten Tun und Lieben,
und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
die Worte schlicht und wahr,
und durch mein ganzes Wesen
ward’s unaussprechlich klar.

Bald werd ich dich verlassen,
fremd in der Fremde gehen,
auf bunt bewegten Gassen
des Lebens Schauspiel sehn;
und mitten in dem Leben
wird deines Ernst Gewalt
mich Einsamen erheben,
so wird mein Herz nicht alt.

Tidak ada komentar: