Rabu, 09 November 2011

LYRIK



LYRIK

1.      Zum Begriff Lyrik

Lyrik ist ein von den drei verschiedenen Gattungen in der Literatur. Zwei andere Gattungen sind Epik und Dramatik. Lyrik kommt aus lateinischem Wort ,,Lyra“(harfenartiges Zupfinstrumen), bezieht sich auf Dichtungen, die zur Laier gesungen wurden. Lyrik bedeutet eine singbare Dichtung. Andere Namen von Lyrik sind Poesi und Gedicht.

Begriffsgeschichte

-          Lyrik
Die Trias Lyrik – Epik – Dramatik unterschied bereits Aristoteles in seiner „Poetik“, allerdings wird der Ordnungsbegriff ‚Lyrik‘ erst seit dem 18. Jahrhundert als Gattungsbezeichnung verwendet. Der Begriff ist heute – anders als in der antiken Literatur – relativ unbestimmt und wird seit dem 19. Jahrhundert (fälschlich) oft synonym mit dem Wort ‚Poesie‘ (Dichtung) verwendet. Man kann aber sagen, dass man unter Lyrik eine literarische Hauptgattung versteht, die man auch als singbare Dichtung bezeichnen kann. Der Dichter äußert unmittelbare Gefühle und Gedanken eines lyrischen Subjektes, das zwar oft Parallelen zum Autor aufweist, jedoch nicht zwangsläufig diesem entspricht. Beziehungen zwischen Subjekt und Wirklichkeit werden ästhetisch am stärksten verallgemeinert. Lyrik ist stark sinnbildlich und rhythmisch, oft gereimt und mit Musik verbunden.

-          Gedicht
Mit Gedicht wurde ursprünglich alles schriftlich Abgefasste bezeichnet. Auch hier fand im 18. Jahrhundert eine Begriffsfestigung statt: Seitdem wird der Begriff nur noch für den poetischen Bereich verwendet. Das Wort „Dichtung“ hat aber im volkstümlichen Gebrauch noch etwas von seiner ursprünglichen Bedeutung erhalten.
Ein umfangreiches, oft mehrteiliges oder als Zyklus angelegtes dichterisches Werk mit lyrischen und epischen Elementen ohne verbindliche metrische Struktur wird als Langgedicht oder Poem bezeichnet.

2.      Geschichte der Lyrik

Die Lyrik ist eine der frühen literarischen Formen. Geschriebene Lyrik gab es schon zu den Zeiten der alten Chinesen, Babylonier, Perser oder Juden (z. B. Psalmen, das Hoheslied des Salomo). Mündliche Lyrik dürfte in die frühesten Zeiten der Menschheitsgeschichte zurückgehen. Unser Begriff von Lyrik wurzelt allerdings im antiken griechischen Kulturkreis. Dort war die Lyrik zunächst das zur Lyra gesungene Lied, das in den Chorgesängen der antiken Dramen und im religiösen Kultus seinen „Sitz im Leben“ hatte. Bis heute steht Lyrik in einer gewissen Beziehung zur Musik und zum Lied. Bedeutende Lyriker des Altertums waren z. B. Sappho und Horaz.
Die Lyrik wurde und wird immer wieder auch von der populären Musikkultur beeinflusst. So hat zum Beispiel die Rap/Hip-hop-Bewegung schnell eine Verbindung zum Poetry Slam gefunden, einer Veranstaltungsform für Literatur-Performances, bei denen die Vortragenden im direkten Vergleich mit- oder nacheinander antreten und das Publikum einen Gewinner kürt (hier finden neben Rap u. a. auch Kurzgeschichten und komische Lyrik ihren Weg auf die Bühne). Auch sprachlich und formal stehen Lyrik und populäre Musik in einem Austauschverhältnis.

3.      Merkmale von Lyrik

Ø Traditionelle Merkmale:
ü Reim (Regelmäßige Wiederkehr von Klängen)
ü Metrum (Regelmäßige Abfolge von betont-unbetonter Sprache
ü Bildhafte Sprache (Metaphern, Gleichnisse, Symbole)
ü gehobene Sprache (nicht Umgangssprache)
Ø Moderne Merkmale :
ü Starke Subjektivität der Aussage (ein lyrisches ICH spricht sich aus)
ü Eigentümlichkeit der Aussageweise (sprachliche Originalität)
ü Verdichtete Sprache (kühne Metaphern, Chiffren, Oxymoron, Sinn-Aufladung von Wörtern)
ü Klangqualität von Sprache (Assonanz, Alliteration, Anaphern, Vokalmotive)
ü andere Strukturmerkmale (Parallelismus)
ü Rhythmus statt Metrum
ü Sprache der Lyrik als Gegensprache zur Informations- und Alltagssprache
ü lyrisches Sprechen verweigert sich absichtsvoll dem raschen Konsum, d.h. dem schnellen Verstehen ('Hermetik') - Typographisches Erscheinungsbild (bedeutungshaltiger Zeilenbruch)
Äußere Merkmale des Gedichts :
·      Gliederung in Reime
·      Gliederung in Strophen und Verse
·      Thematisierung menschlicher Grundprobleme und Anliegen
·      Einzige Perspektive/ das lyrische ,,Ich“

4.      Geschichtsabriss

a.       Altertum
Die ältesten deutschen Gedichte verwendeten den Stabreim, die Alliteration. Zu den ältesten deutschsprachigen Überlieferungen zählen die Merseburger Zaubersprüche in Gedichtform mit Stabreimen.
b.      Mittelalter
Die deutsche Lyrik des Mittelalters war zunächst geprägt von christlichem Gedanken- und Vorstellungsgut (Marienlyrik). Die weltliche Lyrik des höfisch-ritterlichen Minnesangs und der Spruchdichtung drängte sich seit der Mitte des 12. Jahrhunderts stark in den Vordergrund und bildete ein variationsreiches literarisches System von hohem Kulturprestige aus. Dabei wirkten auch Impulse aus der mittellateinischen Vagantendichtung, der Rezeption klassisch-lateinischer Lyriker (v.a. Ovid) und der mozarabischen Lyrik Spaniens mit.
c.       Frühe Neuzeit
In Deutschland treten neben die Schöpfer humanistischer Lyrik die Dichter des Kirchenlieds wie Martin Luther und Paul Gerhardt die religiösen Dichter Friedrich Spee hervor.
Hans Sachs übte mit dem sogenannten Meistersang großen Einfluss auf die zeitgenössische Lyrik aus.
Durch Martin Luther, den zunehmenden Einfluss der italienischen und französischen Dichtkunst und den erneuten Rückgriff auf die lateinische Lyrik (Horaz) begann in der deutschen Barockzeit eine neue Tradition vielfältiger und formstrenger Gesellschaftslyrik (z. B. Andreas Gryphius).
d.      Weimarer Klassik
Die beiden Klassiker Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller schrieben zahlreiche Gedichte und Balladen und gehören zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikern. Ein weiterer bedeutender Klassiker ist Friedrich Hölderlin.
e.       Romantik
Neben Vertretern der Romantiker wie Novalis oder Eichendorff schrieb Clemens Brentano eine bedeutende Sammlung deutscher Gedichte „Des Knaben Wunderhorn“ In ihm sind Volkslieder und liedhafte Gedichte vereinigt.
Eine Zwischenstellung zwischen Romantik und Realismus nimmt Eduard Mörike (Dinggedicht) ein.
f.       Realismus
Vertreter des poetischen Realismus sind die Lyriker Annette von Droste-Hülshoff und Franz Grillparzer.
Formkünstlerische Lyriker hingegen sind August von Platen oder Friedrich Rückert; ein wichtiger sozialkritisch-politischer Lyriker war Heinrich Heine, der z. B. das bedeutende Gedicht Die schlesischen Weber schrieb. Um 1900 begann in Deutschland die moderne Dichtkunst.
g.      Moderne
Im 20. Jahrhundert war der Einfluss des Ästhetizismus in der Lyrik spürbar. Bedeutsam sind hier die Gedichte von Stefan George oder Rainer Maria Rilke.
Im Expressionismus treten Georg Heym, Georg Trakl sowie Gottfried Benn hervor.
Eine eigene Stellung nimmt die Lyrik Bert Brechts ein.In der Digitalisierung beginnt das Zeitalter des Literaturclips in der Lyrik des 21. Jahrhunderts.
Eine besondere Aufmerksamkeit fanden immer lustige Formen, wie die von Christian Morgenstern oder Ernst Jandl. Verbreitet werden Gedichte oft in Anthologien (wörtlich: Blütenlese) von Kleinverlagen.

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