- Klassifizierung der Verben nach syntaktischen Kriterien
a. Verhältnis im Prädikat (Voll- und Hilfsverben)
1. Hilfsverben, die vorwiegend der Tempusbildung dienen und zusammen mit Infinitiv und Partizip II vorkommen.
*haben, sein, werden*
2. Hilfsverben, die eine Modalität ausdrücken und zusammen mit dem Infinitiv ohne zu vorkommen.
*dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen*
3. Verben, die den Hilfsverben sehr nahe stehen und die nur zusammen mit einem Infinitiv vorkommen und in der Bedeutung den modalen Hilfsverben ähnlich sind.
*bleiben, brauchen, scheinen, kommen, pflegen, wissen,...*
4. Verben, die den Hilfsverben sehr nahe stehen, in einer bestimmten Verwendung nur zusammen mit dem Partizip II vorkommen und der Umschreibung des Passiv dienen.
*bekommen, erhalten, kriegen*
5. Die Funktionsverben
*bekommen, bringen, erfahren, finden,.....)
6. Die Phasenverben
*anfangen, beginnen, aufören,....*
7. Die Kopulaverben
*sein, werden, bleiben*
8. Einige Verben, die eine ähnliche Bedeutung wie die Kopulaverben haben, jedoch mit einem Akkusativ der Substantiv vorkommen.
*bilden, bedeuten, darstellen*
b. Verhältnis zum Subjekt
1. persönliche Verben
*schwimmen, vergessen, essen, laufen,...*
2. unpersönliche Verben
*es regnet,....*
3. einige Verben, die nur mit einem Subjekt der 3. Person verbunden werden können.
*die Arbeit mißlang ihn.,....*
4. Verben, die notwendig mit einem logischen Subjekt im Plural erscheinen.
*Wir vereinbaren die nächste Besprechung*
c. Verhältnis zum Objekt
- Transitive und intransitive, relative und absolute Verben
@ transitive Verben,
sind solche Verben, bei denen Akkusativ-objekt stehen kann, das bei der Passivtransformation zum Subjektnominativ wird.
.: besuchen, senden, erwarten,...:.
@ intransitive Verben,
Sind solche Verben, bei denen kein Akkusativobjekt stehen kann, unabhängig davon, ob ein anderes Kaus- oder Präpositionalobjekt bei ihnen stehen kann.
.: denken, sterben, helfen,...:.
@ absolute Verben sind immer intransitiv, aer nicht alle intransitiven Verben sind absolut.
@ alle transitiven Verben sind relativ, aber nicht alle relativen Verben sind transitiv.
- Syntaktische Reflexe von Transitivität und Intransitivität
1. Nach der Möglichkeit der Passivtransformation:
a) bei transitiven Verben ist ein persönliches Vorgangspassiv möglich.
*Er übersetzt das Buch.*
b) Mittelverben lassen keine Passivtransformation zu.
*Die Flasche enthält einen Liter Öl.*
c) Intransitive Verben lassen eine subjektloses Vorgangspassiv/überhaupt kein Passiv zu.
*Er ähnelt seinem Vater.*
2. Nach der Bildung des Perfekts und Plusquamperfekt mit haben/sein.
a) Transitive Verben und Mittelverben bilden ihre Vergangenheitsformen mit haben.
*Er hat das Buch übersetzt.*
b) Intransitive Verben bilden ihre Vergangenheitsformen mit haben/sein.
*Die Blume hat geblüht.* *Die Blume ist erblüht.*
- Rektion der Verben,
╚ ist ihre Fähigkeit, ein von ihnen abhängiges Substantiv oder Pronomen in einem bestimmten Kasus (Prädikativ, Kasusobjekt/Präpositionalobjekt) zu fördern.
╚ casus obliqui (abhängie Kasus) >< casus rectus (unabhßngiger Fall)/Subjektnominativ.
1. Verben, die den Nominativ (als Prädikativ) regieren.
.: bleiben, sein, werden,...:.
2. Verben, die den Akkusativ regieren.
.: achten, bauen, lesen,...:.
3. Verben, die den Dativ regieren.
.: ähneln, bekommen, helfen,...:.
4. Verben, die den Genetiv regieren.
.: bedürfen, entraten, gedenken,...:.
5. Verben, die einen Präpositionalkasus regieren.
.: arbeiten – an, kommen – auf, bestehen – aus,...:.
6. Verben, die einen Präpositionalkasus regieren, der alternativ durch verschiedene Präposition realisiert ist.
.: sich freuen – an/auf/über, kämpfen – für/um,...:.
7. Verben, die einen doppelten Akkusativ regieren.
.: fragen, kosten, nennen,...:.
8. Verben, die Akkusativ und Dativ regieren.
.: abkaufen, bieten, erklären,...:.
9. Verben, die Akkusativ und Genetiv regieren.
.: anklagen, entsetzen, zeihen,...:.
10. Verben, die den Akkusativ und einen Präpositionalkasus regieren.
.: binden – an, teilen – durch, bitten – um,...:.
11. Verben, die den Akkusativ und einen Präpositionalkasus regieren, der alternativ durch verschiedene Präposition realisiert ist.
.: leinen – aus/von, hindern – an/bei/in,...:.
12. Verben, die den Datv und einen Präpositionalkasus regieren.
.: helfen – bei, danken – für, dienen – mit,...:.
13. Verben, die mehrere Präpositionalkasus nebeneinander regieren.
.: klagen (auf-gegen), werden (aus-zu),...:.
14. Verben, die den Akkusativ und mehrere Präpositionalkasus nebeneinander regieren.
.: verkaufen (an-für), schreiben (an-über/von),...:.
d. Verhältnis zu Subjekt und Objekt
1. Reflexive Verben sind solche, bei denen sich das Reflexivpronomen sich auf das Subjekt des Satzes zurückbezieht und mit ihm identisch ist.
a) Reflexive Verben (obligatorisch)
- Akkusativ → sich bedanken - Präpositionalkasus → an sich zahlen
- Dativ → sich ausbitten
b) Reflexive Konstruktion
- Akkusativ → fragen, verletzen
- Dativ → nützen, schaden
2. Reziproke Verben sind solche, bei denen eine wechselseitige Beziehung zwischen mehrere Subjekten und Objekten besteht.
a) Reziproke Verben
→ Peter und Monika freunden sich an.
b) Reziproke Konstruktion
→ Inge und Peter kämmen sich.
e. Verhältnis zu allen Aktanten
1. Verben ohne Aktanten
2. Verben mit keinem obligatorischen und 1 fakultativen Aktanten
3. Verben mit 1 obl. Aktanten
4. Verben mit 1 obl. Aktanten und 1 fak. Aktanten
5. Verben mit 1 obl. Aktanten und 2 fak. Aktanten
6. Verben mit 1 obl. Aktanten und 3 fak. Aktanten
7. Verben mit 2 obl. Aktanten
8. Verben mit 2 obl. Aktanten und 1 fak. Aktanten
9. Verben mit 2 obl. Aktanten und 2 fak. Aktanten
10. Verben mit 3 obl. Aktanten
Quelle:
Helbig, Gerhard & Joachim Buscha. 1996. Deutsche Grammatik: Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Verlag Enzyklopädie
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